Nackenverspannungen bekommt man schnell durch zu viel Stress oder falsche Körperhaltung beim Arbeiten oder auch beim Schlafen. Eine gute Nackenmassage dehnt und lockert die Muskeln im Bereich des Nackens, des oberen Rückens und der Schultern und kann so die Verspannungen lösen.
Durch eine Nackenmassage können Nackenschmerzen und daraus resultierende Kopfschmerzen gelindert werden.
Massagen können Muskeln besonders gut in Verbindung mit Wärme lockern. Daher empfiehlt es sich die Nackenmuskeln vor der Massage z.B. mit einer Infrarotlampe oder einem Körnerkissen aufzuwärmen.
Eine professionelle Nackenmassage
Eine Nackenmassage kann in Massagepraxen mit einer Schulter-Rückenmassage gebucht werden und ist dann zu empfehlen, wenn die Nackenschmerzen nicht mehr durch Dehn- und Lockerungsübungen gelindert werden können. In Massagepraxen bzw. beim Physiotherapeuten besteht oft auch die Möglichkeit sich mit Wärme vorbehandeln zu lassen.
Leider muss man diese Behandlung oft selbst zahlen. Ärzte verordnen Massagen oft nur sehr zögerlich und dann auch eher sparsam. Das liegt daran, dass viele Studien nicht wirklich bestätigen konnten, dass Massieren gegen Nackenschmerzen auch wirklich hilft.
Studie: Helfen Nackenmassagen gegen Nackenverspannungen?
Es gibt allerdings eine neuere Studie (vom März/April 2014), die untersucht hat, ob in vorherigen Studien einfach nicht lange und oft genug massiert worden ist um eine Wirkung zu erzielen (zur Studie – leider nur auf Englisch). In der Studie sind 6 Gruppen von Menschen mit Nackenverspannungen untersucht worden. Die Gruppen sind folgenderweise behandelt worden:
- Gruppe 1: 2 mal die Woche 30 Minuten Massage
- Gruppe 2: 3 mal die Woche 30 Minuten Massage
- Gruppe 3: 1 mal die Woche 60 Minuten Massage
- Gruppe 4: 2 mal die Woche 60 Minuten Massage
- Gruppe 5: 3 mal die Woche 60 Minuten Massage
- Gruppe 6: keine Behandlung
Nach 5 Wochen sind die Patienten zu ihren Schmerzen befragt worden. Es zeigte sich, dass die Gruppen 1, 2 und 3 über fast genauso großen Nackenschmerzen klagten wie Gruppe 6. Zwei- oder dreimal 30 Minuten oder nur einmal die Woche 60 Minuten massiert zu werden hatte also einen vergleichbaren Effekt wie überhaupt keine Behandlung.
Von deutlichen Verbesserungen konnten nur die Gruppen 4 und 5 berichten, die zwei- bzw. dreimal pro Woche 60 Minuten lang massiert worden sind. Die Patienten, die dreimal die Woche eine Nackenmassage erhalten hatten, spürte die größten Verbesserungen.
Allerdings müsste diese Studie noch einmal mit mehr Probanden wiederholt werden, um die Ergebnisse abzusichern.
Es liegt also nahe, dass Massagen schon gegen Nackenverspannungen helfen, dass diese aber mindestens 60 Minuten lang gehen sollten und mehrfach die Woche wiederholt werden müssen, damit eine deutliche Linderung eintritt.
Eine Nackenmassage zuhause
Da es so viele und ausführliche Massagen selten auf Rezept gibt und nicht jeder es sich leisten kann, einen Masseur selbst zu bezahlen, ist es eine gute Möglichkeit eine Nackenmassage auch zuhause durchzuführen.
Eine Möglichkeit dafür sind Nackenmassagegeräte. So ein Massagegerät ist meist ein kleines Kissen oder ein Gürtel (U-Form), den man sich um die Schultern legen kann. Meist kann man mit diesen Geräten eine Klopf- oder Shiatsu-Massage durchführen. Manche Nackenmassagegeräte haben auch noch Licht und/oder Wärmefunktionen.Aber auch der Partner oder andere Familienmitglieder können mit einer Massage im Nackenbereich die Schmerzen lindern. Dazu sollte sich der zu Massierende aufrecht hinsetzen oder auf eine Massageliege in entspannter Haltung hinlegen. Die Massage kann mit oder ohne Massageöl durchgeführt werden. Mit gezielten Griffen werden die Muskelverspannungen gelöst. Wie das funktioniert, wird weiter unten erklärt.
Eine gute Nackenmassage dauert etwa 60 Minuten. Bei den ersten Malen kann es durchaus zu Muskelkater kommen. Die Massage sollte öfter wiederholt werden, damit sie ihre Wirkung erzielt. Meistens benötigt man 8 bis 10 Sitzungen, bis die Verspannungen komplett gelöst sind.
Massageöl
Ein Massageöl dient in erster Linie als Gleitmittel bei der Nackenmassage. Natürlich kann man auch auf ein Öl verzichten oder einfach eine Bodylotion nehmen, aber viele empfinden die Massage mit einem Öl als angenehmer.
Dem Massageöl sind häufig ätherische Öle beigemischt, die neben dem angenehmen Geruch auch noch weitere Funktionen haben können. Folgende Öle haben zum Beispiel eine schmerzlindernde und durchblutungsfördernde Wirkung: Kamille, Lavendel, Majoran, Rosmarin, Pfefferminze, Eukalyptus, Wacholder, Zitrone. Auch Arnika ist ein beliebter Wirkstoff in Massageölen, der Muskel gut wiederbeleben kann. Lavendelöl wird z.B. häufiger zur Entspannung eingesetzt.Allerdings sollte man bei ätherischen Ölen immer darauf achten, dass keine Allergien bestehen. Wenn man das Massageöl selbst herstellt, sollte man sich genau an das Rezept halten, da ätherische Öle in zu hoher Konzentration stark schleimhautreizend sein können.
Durchführung einer Nackenmassage
Um eine gute Wirkung zu erzielen, sollte zunächst für ein angenehmes und ruhiges Ambiente gesorgt werden, so dass sich der Patient gut entspannen kann. Der Patient setzt sich aufrecht hin und der Masseur stellt oder setzt sich hinter ihn. Während der Massage sollte der Patient tief und ruhig atmen.
Das folgende Video zeigt sehr schön, wie die Nackenmassage durchgeführt wird.