Viele Menschen haben immer mal wieder oder auch chronisch Nackenschmerzen. Dazu gehört oft ein steifer Hals, Schmerzen in den Schultern und teilweise auch in den Armen kommen dazu. Auch Kopfschmerzen treten oft in Verbindung mit Nackenbeschwerden auf.
Manchmal ist es nur eine harmlose Verspannung, die sich schnell wieder löst. Leider können Nackenschmerzen aber auch chronisch und damit zu einem ernsten Problem werden. Ungefähr zwei Drittel aller Menschen haben irgendwann einmal Probleme mit dem Nacken. Daher sollte man Schmerzen im Nacken immer ernst nehmen und so schnell wie möglich etwas dagegen tun.
Verschiedene Arten von Nackenschmerzen
Nackenschmerzen sind nicht alle gleich, sondern treten in unterschiedlichen Formen auf. Unterschieden werden die Schmerzarten nach ihrer Entstehung. Zwischen folgenden Arten von Schmerzen wird unterschieden:
- mechanisch ausgelöste Schmerzen
- nicht mechanisch bedingte Schmerzen
- Übertragungsschmerzen
- psychisch ausgelöste Schmerzen
Zu den mechanisch ausgelösten Schmerzen zählen die häufigen Nackenverspannungen, aber auch verschleißbedingten Nackenschmerzen. Allerdings können auch Unfälle und Verletzungen zu mechanisch ausgelösten Schmerzen im Nacken führen. Ganz typisch ist das Schleudertrauma, das häufig bei einem Autounfall ensteht. Dabei kommt es zu einer starken Krafteinwirkung auf die Halswirbelsäule.
Nicht mechanisch bedingte Nackenschmerzen haben meist Krankheiten, wie zum Beispiel Rheuma, als Ursache. Auch Entzündungen (z.B. Muskelentzündungen) können zu Schmerzen im Nacken führen.
Übertragungsschmerzen sind die häufigste Ursache für chronische Schmerzen im Nacken. Nackenschmerzen gelten als chronisch, wenn sie länger als 3 bis 6 Monate anhalten. Bei Übertragungsschmerzen tragen Triggerpunkte in verspannten Muskeln zur Ausbreitung des Schmerzes bei. Auch Krankheiten in Organen können bei Übertragungsschmerzen eine Rolle spielen.
Für Nackenschmerzen können auch psychische Ursachen vorliegen. Wenn sich zum Beispiel andauernder Stress in Nackenverspannungen äußert, spricht man von psychisch bedingten Schmerzen.
Nackenverspannungen sind die Hauptursache
Die Hauptursache von Schmerzen im Nacken sind chronisch überbelastete Muskeln, die sich auf Dauer verkürzen und verhärten können. Eine kleine Zusatzbelastung reicht dann oft schon aus und der gesamte Hals-Nackenbereich verspannt sich. Solche Zusatzbelastungen können zum Beispiel ein Luftzug, Stress oder eine schlechte Haltung sein, die man länger nicht ändert wie zum Beispiel während einer Reise oder an einem langen Arbeitstag.
Nackenverspannungen sind im Gegensatz zu vielen anderen Ursachen meist eher harmlos und gut behandelbar. Das ist die gute Nachricht! Trotzdem sind Verspannungen auch mit Schmerzen verbunden und können sehr unangenehm sein. Daher sollte man mit der Behandlung nicht allzu lange warten. Da nicht immer klar ist, woher die Schmerzen kommen bzw. dass Nackenverspannungen die Ursache sind, sollte bei Nackenschmerzen auf jeden Fall erst einmal ein Arzt aufgesucht werden.
Nackenverspannungen sind meist recht einfach zu behandeln, da es in erster Linie darum geht, die verspannte Muskulatur wieder zu lösen. Spätestens nach erfolgreicher Behandlung sollte man dann aber nach dem eigentlichen Grund suchen, um so einer erneuten Nackenverspannung besser vorbeugen zu können. Es gibt es viele verschiedene Möglichkeiten was man selbst tun kann, um keine Nackenverspannungen mehr zu bekommen.
Was kann man gegen Nackenverspannungen tun?
Wichtig ist es erst mal, keine dauernde Schonhaltung einzunehmen. Auch wenn man dies bei Nackenschmerzen automatisch tun möchte, es verschlimmert die Verspannungen noch weiter. Allerdings sollte auch eine Überbelastung vermieden werden. Es ist also nicht das richtige, bei Nackenverspannungen Sport zu machen, der den Rücken-Schulter-Nackenbereich belastet.
Dabei sollte nicht nur der Hals nicht überbelastet werden. Generell ist es gut, jede Art von Stress zu vermeiden. Stress kann schnell in den Nacken ausstrahlen. Alles was zur allgemeinen Entspannung beiträgt, ist erst mal hilfreich.
Stress kann auch zu Schlafproblemen führen, was wiederum nicht gut für den Nacken ist. Wenn man nicht gut schläft, kann man sich nicht entspannen. Ob man nun schlafen kann oder nicht: im Bett in der Liegeposition ist der Nacken nicht unbedingt weniger belastet als sonst im Alltag. Wichtig ist eine gute Matratze und das richtige Kopfkissen. Möglicherweise wird ein spezielles Nackenstützkissen benötigt. Ein Nackenkissen kann nicht nur dabei helfen, die Verspannung zu lösen, es kann auch weiteren Nackenschmerzen vorbeugen.
Um die Verspannung zu lösen hilft häufig einfach schon Wärme im Nacken. Hierfür gibt es Wärmepflaster oder durchblutungsfördernde Salben. Auch Rotlicht oder Wärmeanwendungen, die man z.B. in der Physiotherapie bekommt, können helfen. Am einfachsten kann man den Nacken mit Körnerkissen oder Wärmflaschen warm halten.
Damit die Nackenverspannungen nicht schlimmer werden, ist es besser den gesamten Hals-Nackenbereich vor Zugluft und Feuchtigkeit zu schützen und eben warm zu halten. Selbst im Sommer bei warmen Wetter sollte man daher einen dünnen Schal oder ein leichtes Halstuch tragen, so dass der Nacken vor Zugluft geschützt ist.
Um die Muskelverspannung wieder zu lösen, sollte man leichte Dehnübungen machen, die dann mit der Zeit gesteigert werden können. Übungen speziell für den Nacken stärken den gesamten Oberkörper und besonders den Nackenbereicht, wenn sie regelmäßig durchgeführt werden. Dadurch wird es weniger wahrscheinlich, dass Nackenverspannungen wieder kommen.
Wenn eine dauernde Fehlhaltung der Grund für die Nackenverspannungen sein könnte, sollte man einen Physiotherapeuten aufsuchen, um zu lernen was man falsch macht und wie man seine Haltung verbessern könnte. Ein Orthopäde kann auch raus finden, ob man zum Beispiel Einlagen für die Schuhe oder ähnliche Hilfsmittel benötigt. Auch ein Besuch beim Zahnarzt kann klären, ob nächtliches Zähneknirschen eventuell eine Ursache für die Nackenschmerzen sein kann.
Fehlhaltungen entstehen oft im Sitzen. Besonders das Arbeiten am Schreibtisch ist häufig ein Grund für Nackenverspannungen. Hier sollte man versuchen, seinen Arbeitsplatz ergonomisch zu gestalten, um so Nackenschmerzen zu vermeiden.
Auch ein Sehfehler kann zu Verspannungen im Nackenbereich führen. Dies kann man leicht mit einem Sehtest raus finden und eventuell korrigieren.
Neben den Besuchen bei verschiedenen Ärzten, gibt es auch viele alternative Therapien und Behandlungsmöglichkeiten, wie z.B. Akupunktur oder Akupressur, die Nackenschmerzen lindern und zum Teil auch heilen können.